Interview mit Dr. Barbara Studer

Die Unternehmerin und Neurowissenschaftlerin Dr. Barbara Studer betreibt die Plattform hirncoach.ch für Gehirntraining. Bei ihrer Arbeit und ihren Auftritten vermittelt sie ihre Erkenntnisse aus der Forschung unterhaltsam und gewinnbringend, und macht auf diese Weise komplizierte wissenschaftliche Zusammenhänge greifbar für ein breites Publikum. Durch kreative Darbietungen erklärt sie den Zusammenhang von seelischem Wohlbefinden, Bewegung, Kreativität und Gehirnleistung. Die Erfolge, die sie erzielt, können sich sehen lassen. Spielerisch trainiert sie mit ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Gedächtnis. Uns verrät sie im Interview, wie sie mit Freude und Glücksmomenten das Gehirn stärkt und umsorgt.

Interview mit Frau Dr. Barbara Studer

Guten Morgen, Frau Studer, danke, dass Sie sich Zeit für uns nehmen. Haben Sie heute schon bewusst Ihr Gedächtnis trainiert?

«Ja, indem ich heute neugierig durch die Welt gehe, viel lache (auch über mich selbst) und dankbar bin. Zudem trainiere ich mein Gedächtnis, indem ich mich herausfordernden Aufgaben und spannenden Gesprächen und Begegnungen widme.»

Woher kommt Ihr Interesse an der Gehirnforschung?

«Unser sich stetig veränderndes Gehirn fasziniert mich! Ich liebe es, immer besser zu verstehen, was «im Verborgenen» im Kopf abläuft, wie wir diese Prozesse im Gehirn liebevoll beeinflussen, die Gehirngesundheit und mentale Gesundheit schützen, und unser Potenzial ausschöpfen können.»

Das ist eine komplexe Tätigkeit! Wie entstand der Wunsch, die Erkenntnisse aus der Forschung anschaulich und unterhaltsam zu vermitteln?

«Ich habe gemerkt, dass das Verstehen von Mechanismen im Gehirn die Leute dazu motivieren kann, Ihre Denkmuster und Verhaltensweisen zu verändern, so dass es ihnen und anderen besser geht. Wenn wir zum Beispiel verstehen, welchen Schub an guten Neurotransmittern (Botenstoffe) im Gehirn durch Muskeltraining ausgelöst wird, sind wir motivierter für das Training, als wenn wir es nur aus Pflicht tun. Oder kürzlich hat mir ein Kunde voller Freude ein Stück auf seiner neuen Bratsche vorgespielt. Durch unsere Videoimpulse hat er endlich den Mut und die Motivation aufgebracht, ein neues Instrument zu spielen, weil er verstanden hat, dass er sich und dem Gehirn damit einen grossen Gefallen tut. Solche Erlebnisse berühren mich immer wieder.»

Menschen zu inspirieren ist wahrlich die effektivste Form der Vermittlung komplexen Wissens.
Sie arbeiten auch als Forscherin und betreiben die Plattform hirncoach.ch. Außerdem sind Sie Musikerin, haben drei Kinder, komponieren und tanzen. Wie schaffen Sie es da, ab und zu «das Gehirn abzuschalten», um den nötigen Ausgleich zu finden?

«Den Ausgleich finde ich gerade in den verschiedenen Tätigkeiten. Monotonie kann ich nur schwer ertragen, da es nicht meiner Neurosignatur, also meiner Persönlichkeit, entspricht. Wer weiss, was ihr oder ihm Energie gibt, und was eher Energie entzieht, der kann seine Tätigkeiten bewusst so einteilen. Abschalten kann ich am besten, wenn ich im Wald joggen gehe, mit den Kids die Natur entdecke oder am Klavier improvisiere. In dieser Zeit sind meine Gedanken frei, und auf einmal kommt mein Gehirn auf neue Lösungen und Ideen.»

Können wir unser Gehirn ganz gezielt trainieren wie einen Muskel?

«Nicht das ganze Gehirn auf einmal – das Gehirn ist ja nicht wie ein einzelner Muskel – sondern sozusagen viele verschiedene Muskeln. Aber gezielte Hirnstrukturen und Fähigkeiten können wir trainieren wie einen Muskel, ja! Das, was wir oft tun, stärken wir im Gehirn. Wenn wir das Gehirn zu wenig fordern, reduzieren wir auch seine Leistungsfähigkeit. Musik und Tanzen sind zwei Tätigkeiten, die sozusagen alle Hirnareale auf einmal aktivieren, und darum ideale Hirnstimulation, die uns sehr guttut.»

Was können wir im Alltag tun, um unser Gehirn zu stärken?

«Da haben wir eine riesige Palette an Möglichkeiten, wie wir unser Gehirn in verschiedenen Bereichen stärken können. Angefangen bei einer Gehirn-gesunden Ernährung (z.B. gesunde Fette, frische Nahrungsmittel, Proteine), viel Sport, viel Gemeinschaft mit Freunden & Familie und viel Zeit an der frischen Luft. Des Weiteren mit Lern-Herausforderungen (z.B. neue Sprache, neues Instrument), Aufgaben und Hobbies, die uns herausfordern und gleichzeitig Spass machen. Auch mit Musik spielen oder aktiv hören, mit Tanzen, Jonglieren, Kreativität, Schach oder andere Spiele spielen, u.s.w.. Und last but not least indem ich achtsam durch die Welt gehe, dankbar im Hier und Jetzt bin und meine eigenen Grenzen wahrnehme, um mich vor schlechtem Stress zu schützen.»

Hängen denn unsere Gehirnleistung und unser Wohlbefinden unmittelbar miteinander zusammen?

«Ja, das ist eine enge Verbindung: Das Gehirn ist das zentrale Steuerungsorgan des Körpers und beeinflusst viele Aspekte unseres Wohlbefindens wie Emotionen, kognitive Funktionen und körperliche Gesundheit. Mit unseren Gedanken beeinflussen wir unsere Emotionen, unser Wohlergehen sowie auch unsere Gesundheit.
Gleichzeitig kann unser Wohlbefinden die Gehirnfunktionen beeinflussen. So haben Studien gezeigt, dass positive Emotionen und Wohlbefinden mit verbesserter kognitiver Flexibilität, Kreativität und Gedächtnisleistung einhergehen. Ein gesundes Gehirn unterstützt wiederum das allgemeine Wohlbefinden, indem es uns ermöglicht, Herausforderungen zu meistern, unsere Emotionen zu regulieren und ein erfüllteres Leben zu führen.»

Das klingt nach einem guten Ansatz, um bis ins hohe Alter einen gesunden Geist in einem gesunden Körper zu wahren. Was können wir tun, um unser Gehirn möglichst lange fit zu halten?

«Eigentlich ist es eine einfache Regel: Wenn wir es nutzen und mit einem gesunden Lebensstil schützen, stärken wir es. Wenn wir es zu wenig nutzen oder einen ungesunden Lebensstil haben, schwächen wir es. Dieser Grundsatz gilt für jedes Alter, ist aber im mittleren und höheren Lebensalter umso wichtiger, weil Körper und Gehirn etwas an Resistenz verlieren.
Wenn wir dank einer neugierigen und positiven Haltung täglich Neues dazulernen und achtsam mit uns und anderen sind, tun wir viel für ein fittes Gehirn.
Wenn wir Medien konsumieren (z.B. social media, Fernsehen) ist unser Gehirn eher passiv und wenig gefordert. Deshalb ist es wichtig, dass wir immer vom Bildschirm wegkommen, uns aktiv mit etwas oder Menschen auseinandersetzen, auch Bücher lesen, kreativ sind und uns viel bewegen.»

Was empfehlen Sie aus Ihrer Sicht als Neurowissenschaftlerin, um das Immunsystem zu stärken und fit für den Herbst zu machen?

«Jeden Tag mind. eine halbe Stunde bewegen und im Sonnenlicht oder an der frischen Luft verbringen, kalt duschen (oder Wechseldusche), genügend schlafen, viele verschiedene Farben auf den Teller bringen (z.B. Beeren, grünes Gemüse, Granatapfel), entzündungshemmende Gewürze essen oder trinken (z.B. Kurkuma, Ingwer), allgemein viel trinken (speziell auch Grüntee), viel lachen und singen.»

Haben Sie eine bevorzugte Nervennahrung?

«Ja, ich esse zum Beispiel gerne Bananen, Nüsse, Beeren und dunkle Schokolade. Es sind Nahrungsmittel mit gesunden Fetten, Vitamin B und Tryptophan und damit wunderbar für starke Nerven und gute Stimmung.»

 
Vielen Dank, Frau Studer, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um unsere Fragen so ausführlich zu beantworten! Wir freuen uns wirklich sehr, dass Sie am Mieterforum am 25. Oktober 2023 mit dabei sind und uns einen Blick hinter die Kulissen Ihrer spannenden Arbeit werfen lassen. Wir sind uns sicher, dass Sie viele unserer Leserinnen und Leser schon jetzt dazu inspirieren konnten, ihr Gehirn mit mehr positiver Stimulation zu versorgen. Allein das Bewusstsein, wie sich die einzelnen Bereiche unseres Körpers gegenseitig beeinflussen, kann schon viel bewirken. Tanzen und singen sind doch eine hervorragende Therapie! Viel Erfolg weiterhin und kommen Sie gut durch die kalte Jahreszeit!

Weitere Informationen über Dr. Barbara Studer und ihre Arbeit finden Sie unter
studertalk.ch

Allgemeine Teilnahmebedingungen für den Wettbewerb des Einkaufszentrums ShopVille-Zürich Hauptbahnhof

  1. Die Teilnehmenden machen online an einem Wettbewerb des Einkaufszentrums ShopVille-Zürich Hauptbahnhof mit, wenn sie auf der Website www.inside.eksv.ch ihre Daten angeben und diese an das Einkaufszentrum ShopVille-Zürich Hauptbahnhof abschicken.
  2. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Nicht teilnahmeberechtigt am Wettbewerb sind Mitarbeitende der am Wettbewerb beteiligten Partnern und Agenturen. Von der Teilnahme am Wettbewerb ausgeschlossen wird, wer unwahre Angaben zu seiner Person macht, sich unlauterer Mittel bedient oder sich anderweitig durch Manipulation Vorteile zu verschaffen versucht. In diesen Fällen können Gewinne auch nachträglich aberkannt oder zurückgefordert werden.
  3. Eine Teilnahme am Wettbewerb des Einkaufszentrums ShopVille-Zürich Hauptbahnhof ist bis am Samstag, 18. Juni 2021, 24.00 Uhr möglich.
  4. Die bis zum Samstag, 18. Juni 2021, 24.00 Uhr online eingegangenen und vollständig ausgefüllten Teilnahmeformulare nehmen an der Verlosung teil. Die ermittelten Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich informiert. Die Gewinne werden nicht in bar ausbezahlt. Allfällige durch den Gewinn von Preisen anfallende Steuern, Gebühren, Abgaben oder Nebenkosten sind von der Gewinnerin oder dem Gewinner zu tragen.
  5. Die Identität des Gewinners oder der Gewinnerin muss bei der Übergabe des Preises durch einen gültigen Ausweis nachgewiesen werden.
  6. Die Teilnehmenden akzeptieren mit ihrer Teilnahme die Teilnahmebedingungen des Wettbewerbs.
  7. Die Teilnehmenden bestätigen, dass ihre im Formular angegebenen Daten korrekt und vollständig sind. Für die korrekte und vollständige Angabe der Daten sind die Teilnehmenden alleine verantwortlich.
  8. Die Teilnehmenden erklären sich damit einverstanden, dass ihre Daten vom Einkaufszentrum ShopVille-Zürich Hauptbahnhof für eigene Zwecke genutzt werden. Es erfolgt keine Datenweitergabe an Dritte, die nicht am Wettbewerb beteiligt sind.
  9. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Zürich. Es ist ausschliesslich Schweizer Recht anwendbar.

Zürich, Mai 2021